Kugellager

Kugellager sorgen für die reibungslose Funktion von Maschinen oder Getrieben. Lager erleichtern die Beweglichkeit umlaufender oder stillstehender Bauelemente. Ein Kugellager setzt sich aus Außenring, Rille für den Kugellauf, Käfig mit Walzkörper, einem Innenring und einer zusätzlichen Führung zusammen. Die wichtigsten Anforderungen: Geringe Reibung, lange Lebensdauer, leichtgängige Führung, Reduzierung des Wartungsaufwands und des Schmiermittelbedarfs. Kugellager sind in vielfältigen Baureihen, Größen, Ausführungen, Leistungsklassen und Werkstoffen erhältlich.  

Kugellager-Material

Kugellager bestehen häufig aus hartem Chromstahl. Da dieser Stahl leicht rostet, werden auch Stähle mit korrosionsbeständigen Legierungen produziert. Neben Kugellagern aus rostfreiem Stahl gibt es Lagermodelle mit Materialkombinationen aus Keramik und Stahl. Säurebeständige Kugellager aus Kunststoff oder Glas kommen vor allem in der Lebensmittel- und Chemieindustrie zum Einsatz. Lager mit isolierenden Beschichtungen verhindern den Durchgang von Strom und schützen vor Elektroerosion bei Frequenzumrichtern.  

Rillenkugellager

Vielseitig einsetzbar und simpel im Aufbau sind unempfindliche Rillenkugellager. Diese Kugellager-Variante gehört zur Kategorie der Wälzlager und erfordert einen geringen Wartungsaufwand. Mit einem Rillenkugellager lassen sich hohe Drehzahlen erzielen. Durch die tiefen Laufrillen können Axial- und Radialbelastungen in beide Laufrichtungen aufgenommen werden. Zum Einsatz kommen Rillenkugellager vor allem im Bereich Elektromaschinen oder bei handbetriebenen Werkzeugmaschinen. Je nach Ausführung und Abmessung können Rillenkugellager mit kugelgeführtem Stahlblechkäfig, glasfaserverstärktem Schnappkäfig oder Messing-Massivkäfig ausgerüstet sein.  

Schrägkugellager

Schrägkugellager verfügen über im Innen- und Außenring über versetzte Laufbahnen, die Richtung Lagerachse ausgerichtet sind und sowohl Axialbelastungen als auch Radialbelastungen standhalten. Je größer der Berührungswinkel zwischen Laufbahn und Kugel, desto höher ist die axiale Tragkraft. Auch Schrägkugellager werden in der Regel im Maschinenbau eingesetzt. Zu den gängigsten Lagerarten gehören einreihige und zweireihige Schrägkugellager. Auch Vierpunktlager zählen zu den gebräuchlichen Lagervarianten. Schrägkugellager werden ebenfalls in einer Vielzahl von Bauarten hergestellt.  

Pendelkugellager

Besonders geeignet bei schiefen Stellungen zwischen Welle und Gehäuse sind Pendelkugellager mit zwei Kugelreihen. Außerdem weist diese Lagerausführung von allen Kugellagern den geringsten Reibungswiderstand auf. Deshalb laufen die Wälzlager auch bei hohen Drehzahlen angenehm leise und kühl. Winkelbewegliche Pendelkugellager werden mit passenden Spannhülsen geliefert und ermöglichen eine einfache Installation. Mit einem abgestimmten Kugelsatz werden Pendelkugellager häufig in Papiermaschinen-Kalandern verbaut.  

Miniatur-Kugellager

Hochwertige Miniatur-Kugellager eignen sich besonders für den Modellbau-Bereich. Helikopter und Modellautos, die mit Präzisions-Kugellagern statt mit Billiglagern ausgerüstet sind, überzeugen mit verbesserter Performance. Keramikkugellager sind leichter als Stahlkugellager und überaus robust. Diese Lagerart hält auch hohen Geschwindigkeiten stand und verträgt mehr Hitze. Kugellager aus Keramik für den Modellbau sind als einzelne Freilauflager, zum Beispiel für Rotorwellen, erhältlich oder als Ersatz-Kugellager-Sets.