Der Gabelkopf vom Dürkopp Bockmotor ist sicherlich das komplexeste Bauteil des ganzen Verbrennungsmotors. Das Gussteil wurde vorsorglich um einen Spannzapfen verlängert, so dass man ihn besser in der Drehmaschine bearbeiten kann. Zusätzlich ist das Gussteil oben geschlossen, um einem Verzug während des Gießens vorzubeugen. Auch hier gilt, die Bearbeitungsschritte müssen je nach verfügbaren Maschinenpark eventuell angepasst werden.
Ich habe zuerst den Gabelkopf auf den Spannzapfen in die Drehbank gespannt und einmal komplett mit einem 35 mm Bohrer durchbohrt. Im Anschluss kommt der Gabelkopf, das erste Mal, in den Schraubstock der Fräse und bekam am Spannzapfen 2 Flächen zum späteren sauberen einspannen in den Schraubstock . Als nächstes habe ich mit der Handbügelsäge den Verbindungssteg der beiden Lagerböcke herausgesägt. Das Gussteil war erfreulicherweise nicht auf Spannung, so dass der Steg problemlos heraus gesägt werden konnte.
Jetzt konnten in der Fräse die Lagerböcke bearbeitet werden, in denen später die Kurbelwelle läuft. In der gleichen Aufspannung werden die Innenflächen der Gabel bearbeitet, hier wird ein relativ langer Fräser benötigt. Zum Glück hatte ich einen mit ausreichender Länge.
Bei dem Lagerbock in dem später die Königswelle läuft, ist der Lagerbockdeckel mit angegossen und muss vom Gussteil abgetrennt werden. Hierfür habe ich ein Schreibenfräser verwendet, mit dem das Trennen problemlos möglich war.Die Bohrung durch den Gabelkopf musste noch von 35 mm auf 42 mm vergrößert werden. Die fehlenden 7 mm ließen sich sehr gut mit einem Spindelkopf ausspindeln.
Die beiden Lagerbockdeckel für die Kurbelwelle liegen dem Gussteilesatz für den Dürkopp Sackkolben Bockmotor als Einzelteile bei. Die Bearbeitung der Lagerbockdeckel ist nicht weiter anspruchsvoll. Nachdem alle Teile mit der Fräse bearbeitet sind, werden die einzelnen Bauteile angerissen gekörnt und gebohrt. Zum Bohren der Bohrungen für die Kurbelwelle hätte man sicherlich auch eine Aufnahme oder Vorrichtung bauen können. Bei mir hat es aber mit der einfachen Klemmkonstruktion auch sehr gut funktioniert. In diese Bohrungen kommen später Lagerhülsen aus Bronze.
Der Bau des Gabelkopfs für den Dürkopp Sackkolben Gasmotor ist sicherlich nicht einfach aber auch nicht unmöglich. Ausreichend große Maschinen sind allerdings Voraussetzung. Außer einer Fräse und einer Drehbank habe ich allerdings keine Spezialwerkzeuge benötigt.
Der fertige Gabelkopf für den Dürkopp Bockmotor
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