Bei der Herstellung von Kurbelwellen im Modellbau gibt es 2 verschiedene Wege. Entweder die Kurbelwelle wird aus einem Stück Material hergestellt und durch außermittiges einspannen auf der Drehbank gedreht. Dieses Verfahren ist recht aufwendig und kompliziert aber sehr präzise. Die 2. Möglichkeit ist das man die Kurbelwelle aus mehreren Teilen zusammensetzt. Ich habe mich der Einfachheit halber für die zusammengesetzte Variante entschieden. Die Kurbelwelle wird aus folgenden Teilen zusammengesetzt:
- Hauptwelle
- Kurbelwangen
- Pleuelwelle
Zuerst wird die Hauptquelle nach Zeichnung hergestellt. Als Material wurde hierfür St 52 verwendet. Die Hauptwelle hat bei dem Dürkopp Tauchkolbenmotor einen Durchmesser von 16 mm. Die Kurbelwangen bestehen aus einem 22 × 10mm Flachstahl. Damit beide Kurbelwangen absolut gleich sind habe ich sie mit einem Schweißgerät zusammengeheftet. Man könnte sie auch weichlöten oder kleben wenn man nicht die Möglichkeit zum Schweißen hat. So zusammengefügt kann man beide Kurbelwangen gleichzeitig bohren und anschließend auf 16H7 aufreiben. Nachdem alle Teile entgratet und gesäubert wurden werden die Bauteile zusammengeschoben und zur Fixierung mit Weichlotpaste weich verlötet.
Um der Kurbelwelle zusätzliche Stabilität zu geben habe ich die Verbindungen zwischen den Wellen und den Kurbelwangen verstiftet. Ich habe die Verbindung mit einem 2,8 mm Bohrer durchbohrt und anschließend mit einer 2,97H7 Reibahle aufgerieben. Im Anschluss habe ich Bolzen aus Silberstahl Durchmesser 3 mm in die Löcher eingeschlagen. Die Ober- und Unterseite wird im Anschluss mit einer Feile plan gefeilt. Jetzt ist die Kurbelwelle stabil und auch den Kräften die beim Lauf eines Verbrennungsmotors entstehen gewachsen. Als letzter Schritt wird mit der Säge die Hauptwelle zwischen den Kurbelwangen durchtrennt.
Die Herstellung einer solch großen Kurbelwelle ist nicht unproblematisch. Mit dem von mir beschriebenen Weg lässt es sich aber relativ gut erledigen. Wir verwenden dieses Herstellungsverfahren auch bei vielen unserer Modelle zum Beispiel Dampfmaschine Danni, Stationärmotor Karl und Flammenfresser Nick. Die Kurbelwelle ist im Anschluss stabil und haltbar. Auch der Rundlauf ist wenn man sorgfältig arbeitet sehr gut.
Fertige Kurbelwelle Dürkopp Bockmotor
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